Selbstverletzendes Verhalten
Informationen für queere Jugendliche

Hilfe und Unterstützung

Hilfe zu suchen ist eine Stärke!

Es kann schwer sein, Hilfe zu suchen, besonders wenn du das Gefühl hast, dass du allein mit deinen Problemen klarkommen musst. Doch in Wirklichkeit zeigt es große Stärke, um Unterstützung zu bitten. Es ist okay, nicht alles allein bewältigen zu können. Deine mentale Gesundheit ist genauso wichtig wie deine körperliche Gesundheit, und du verdienst es, die Hilfe zu bekommen, die du brauchst!

Hilfe zu suchen bedeutet, dass du Verantwortung für dich selbst übernimmst und den Mut hast, für dein eigenes Wohlbefinden einzustehen. Es ist ein Zeichen dafür, dass du stark genug bist, dir die Unterstützung zu holen, die dir zusteht. Niemand sollte allein durch schwierige Zeiten gehen müssen, und es gibt immer jemanden, der dir helfen kann.

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Es gibt Menschen, die verstehen, was du durchmachst, und die dir helfen können, neue Wege zu finden:

  • Queere Beratungsstellen: Diese Stellen bieten spezifische Unterstützung für queere Menschen und verstehen die besonderen Herausforderungen, mit denen du konfrontiert bist. Hier kannst du in einem sicheren Raum über deine Gefühle und Erfahrungen sprechen.
  • Krisen-Hotlines: In akuten Situationen kannst du dich rund um die Uhr an die Krisen-Hotlines wenden, wie z.B. den Krisenchat. Sie bieten dir sofortige Hilfe und jemanden, mit dem du reden kannst.
  • Vertrauenspersonen: Es kann hilfreich sein, mit jemandem zu sprechen, dem du vertraust, sei es ein*e Lehrer*in, eine befreundete Person, ein*e Sozialarbeiter*in oder eine andere Bezugsperson. Diese Menschen können dir helfen, den nächsten Schritt zu gehen und die richtige Unterstützung zu finden.
  • Sowie Therapeut*innen, Hausärzt*innen und Selbsthilfegruppen.

Telefon
Nummer gegen Kummer: 116 111
(Mo – Sa: 14 bis 20 Uhr)

Wenn diese nicht erreichbar ist, kannst du dich an die Telefonseelsorgen wenden:
0800 1110 -111 oder -222

Beratung online
www.bke-jugendberatung.de
www.nummergegenkummer.de

Chatberatung 24/7
krisenchat.de

bei Selbstötungsgedanken
www.u25-deutschland.de

Solltest du akute Selbsttötungsgedanken haben, wende dich bitte sofort an den Krisenchat oder wähle die 112!

Diskriminierung im Gesundheitssystem

Was tun, wenn du nicht ernst genommen wirst?

Leider kann es auch vorkommen, dass du in der Therapie, bei Ärzt*innen oder im Gesundheitswesen auf Diskriminierung stößt. Queere Menschen erleben manchmal, dass ihre Identität nicht ernst genommen oder sogar abgewertet wird. Ebenso kommt es vor, dass alle Probleme auf deine queere Identität zurückgeführt werden. Das kann in der Psychotherapie, bei Ärzt*innen oder anderen Fachkräften durch Unverständnis, Ignoranz oder sogar durch absichtliche diskriminierende Kommentare geschehen.

Wichtig zu wissen: Jede*r hat das Recht auf Hilfe ohne Diskriminierung. Wenn du merkst, dass du nicht respektvoll behandelt wirst oder deine Identität nicht ernst genommen wird, hast du das Recht, die Situation anzusprechen oder dir jemand anderen zu suchen. Es gibt viele Fachkräfte, die queersensibel arbeiten und deine Bedürfnisse und Erfahrungen ernst nehmen.

Hier sind einige Handlungsmöglichkeiten, wenn du Diskriminierung erlebst:

  • Sprich es an: Wenn du dich wohl dabei fühlst, kannst du die Situation direkt ansprechen. Oft sind sich Fachkräfte ihrer diskriminierenden Haltung nicht bewusst, und ein Gespräch kann helfen.
  • Wechsle die Fachkraft: Du musst nicht bei jemandem bleiben, bei dem*/der du dich nicht sicher oder wohl fühlst. Du hast das Recht, dir eine*n andere*n Therapeut*in / einen anderen Therapieplatz oder Arzt/Ärztin zu suchen, der*die dich respektvoll behandelt. Die Datenbank Queermed listet LGBTIQ+-freundliche Ärzt*innen in Deutschland.
  • Hol dir Unterstützung: Du kannst dich auch an queere Beratungsstellen wenden, um Unterstützung zu bekommen, wenn du Diskriminierung erfahren hast. Sie können dir helfen, den richtigen Weg zu finden, um dich zu wehren und eine geeignete Behandlung zu bekommen.

Denke daran: Du verdienst diskriminierungsfreie Unterstützung.

Deine Gefühle und Identität sind wichtig, und jede*r hat es verdient, in seiner oder ihrer ganzen Person angenommen zu werden!

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Disclaimer

Die Inhalte dieser Seite dienen ausschließlich Informations- und Aufklärungszwecken. Sie sind keine medizinische, psychologische oder therapeutische Beratung und ersetzen nicht die Diagnose oder Behandlung durch ausgebildete Fachpersonen. Unser Ziel ist es, aufzuklären und Hilfsangebote sichtbar zu machen, um Wege aus der Selbstverletzung zu finden. Wenn du Fragen oder Sorgen bezüglich deiner physischen oder psychischen Gesundheit hast, wende dich bitte an eine Ärztin / einen Arzt, Therapeut*in oder eine andere qualifizierte Fachperson. Nur diese können eine fundierte Diagnose stellen und dir geeignete Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen. In akuten Notfällen oder Krisensituationen rufe bitte sofort den Notruf 112 an oder kontaktiere eine Krisenhotline.