Selbstverletzendes Verhalten
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Kreative Ansatze – Gefühlsarbeit

Das Teenageralter ist eine spannende, aber oft auch herausfordernde Lebensphase – nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Eltern. Jugendliche erleben eine Fülle intensiver Gefühle, die sie nicht immer sofort benennen oder teilen können. Als Eltern kann es schwierig sein, den richtigen Zugang zu finden, um mit Deinem Kind über Emotionen zu sprechen. Es gibt kreative Ansätze, die den Einstieg erleichtern können.

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Emotionen durch Musik ausdrücken

Musik spielt für viele Jugendliche eine große Rolle, weil sie oft genau das ausdrückt, was sie selbst fühlen. Eine Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen, ist das Erstellen einer queeren Playlist oder einer Playlist über Gefühle. Bitte Dein Kind, Songs auszuwählen, die dessen aktuelle Stimmung oder Themen widerspiegeln.

Es muss die Playlist nicht mit Dir teilen, aber falls es das möchte, kannst Du fragen: „Was magst Du an diesem Song?“ oder „Warum passt er zu Deiner Gefühlslage?“ Musik erlaubt einen Zugang zu Gefühlen, ohne dass direkt darüber gesprochen werden muss – ideal für Jugendliche, die sich schwer tun, Gefühle in Worte zu fassen.

Reflexion mit Hilfe einer Gefühlscollage

Auch eine kreative Übung wie das Gestalten einer Gefühlscollage kann helfen. Du kannst Dein Kind einladen, gemeinsam mit Bildern, Farben oder Symbolen eine Collage zu erstellen, die zeigt, wie es sich fühlt. Dazu können alte Zeitschriften, digitale Tools oder einfach Stifte und Papier genutzt werden. Die Collage kann ein privates Ausdrucksmittel sein oder als Grundlage für ein Gespräch dienen.

Fragen wie: „Was inspiriert Dich an diesem Bild?“ oder „Welches Gefühl steckt hinter dieser Farbe?“ können den Einstieg erleichtern. Du kannst auch beginnen und fragen, ob Dein Gegenüber hören möchte, welche Gefühle Du wahrnimmst beim Betrachten der Collage.

Warum können solche Ansätze wirken?

Solche Ansätze geben Jugendlichen die Möglichkeit, Gefühle indirekt auszudrücken, ohne diese sofort benennen oder erklären zu müssen. Sie schaffen Raum für Reflexion und geben Dir als Elternteil eine Chance, Einblick in die Gefühlswelt Deines Kindes zu erhalten – ohne Druck und auf Augenhöhe.

Indem Du aufmerksam und wertschätzend reagierst, zeigst Du Deinem Kind, dass seine Gefühle wichtig sind. Dies stärkt nicht nur die emotionale Verbindung zwischen Euch, sondern vermittelt auch die Botschaft: „Du bist nicht allein mit dem, was Du fühlst.“ Mit etwas Geduld und Offenheit können so Gespräche entstehen, die Nähe schaffen und Vertrauen aufbauen.

Disclaimer

Die Inhalte dieser Seite dienen ausschließlich Informations- und Aufklärungszwecken. Sie sind keine medizinische, psychologische oder therapeutische Beratung und ersetzen nicht die Diagnose oder Behandlung durch ausgebildete Fachpersonen. Unser Ziel ist es, aufzuklären und Hilfsangebote sichtbar zu machen, um Wege aus der Selbstverletzung zu finden. Wenn du Fragen oder Sorgen bezüglich deiner physischen oder psychischen Gesundheit hast, wende dich bitte an eine Ärztin / einen Arzt, Therapeut*in oder eine andere qualifizierte Fachperson. Nur diese können eine fundierte Diagnose stellen und dir geeignete Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen. In akuten Notfällen oder Krisensituationen rufe bitte sofort den Notruf 112 an oder kontaktiere eine Krisenhotline.